Stimmt es eigentlich, dass Politiker…

… ein unangemessen hohes Gehalt verdienen?
… außer in den Medien zu lügen weniger als die meisten deutschen Bürger arbeiten?
… sobald sie einmal gewählt sind, nie wieder arbeiten müssen?
… sich nur vor Wahlen für die Anliegen der Bürger in ihrem Wahlkreis interessieren?

Dies fragte sich Sonja Plapper, als sie letzten Herbst mit der Freiwilligen Feuerwehr Bauschheim das Berliner Büro des MdB Gerold Reichenbach (SPD) besucht hat. Im Rahmen ihres freiwilligen Schülerpraktikums in seinem Wahlkreis- Büro hier in Groß-Gerau bekam sie die Gelegenheit, nachzufragen.

Dabei beantwortete sie einen Fragenkatalog für Praktikanten zum politischen System der Bundesrepublik Deutschland und die Rolle eines Mitgliedes des deutschen Bundestags (MdB) darin. Um spezielle Fragen zu beantworten waren Internetrecherchen erforderlich.
Nach dem Praktikum sagte sie: „Von Mitarbeiter Jens Grode habe ich mehr über medienwirksame Skandale und die allgemeine politische Struktur in Deutschland gelernt und verstanden, als in drei Jahren Sozialkundeunterricht.“

Sie erfuhr, welche Aufgaben ein MdB-Mitarbeiter hat und war auch selbst für die Presseauswertung zuständig.
Als besonders interessant nannte Sonja Plapper folgende Aspekte, die zum Beruf des MdB dazugehören, aber allgemein unerwähnt bleiben:
Politiker, über deren öffentliches Engagement während eines Wahlkampfs gerade gelächelt wird, riskieren nach einer erfolglosen Wahl Arbeitslosigkeit, wenn sie nicht verbeamtet sind. Außerdem bemängeln Bürgerinnen und Bürger oft die Rentenregelungen für MdBs im Vergleich zu den eigenen Rentenansprüchen. Man muss wissen, dass Politiker erst nach zwei Legislaturperioden im Amt einen Rentenanspruch zugesichert bekommen. Nicht zu vergessen das Wochenende: Politiker verdienen ihr Geld damit, gewählt zu werden, um die Interessen der Bürgerinnen und Bürger insbesondere ihres Wahlkreises zu vertreten. Dazu muss man die Bedürfnisse der Wähler kennen und sich vor Ort für sie einsetzen. Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet Präsenz in der Kommune bei Vereinen, Institutionen, Initiativen und Firmen. Demnach ist Anwesenheit z. B. bei zahlreichen Jubiläums-, Einweihungs- und Ehrungsveranstaltungen auch an Wochenenden ein Teil des Berufs. Wo bleibt da der geregelte Feierabend, das freie Wochenende, den viele Politiker-Kritiker genießen dürfen?
Sonja Plapper weiß jetzt, dass man als Politiker viel Verantwortung trägt und sehr motiviert sein muss. Für sie war das Praktikum ein unvergessliches Erlebnis.

Der Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach lädt auch im Rahmen des Girls’ Day am 22. April wieder Mädchen ein, ihn bei der Arbeit zu begleiten und ihm einmal selbst Fragen zu stellen. Anmeldung im Wahlkreisbüro Groß-Gerau, Tel.: 06152-54062.