Scharf kritisiert hat der SPD-Unterbezirksvorsitzende Thomas Will das Ergebnis des gestrigen Opel-Krisengipfels zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländer. Will bezeichnete das Verhalten von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Streit um die Opelbürgschaften als offenen Wortbruch.
Noch im Wahlkampf habe sie vor Jahresfrist den Opelanern ihre Unterstützung zugesagt. Jetzt sei sie trotz ihrer im Grundgesetz verankerten Richtlinienkompetenz nicht mehr in der Lage, selbst einen offensichtlich überforderten Minister in die Schranken zu weisen. Brüderles Ablehnung einer Bürgschaft erfolgte aus rein ideologischen Erwägungen heraus und entbehrt jeder sachlichen Begründung, betonte Will. Statt hier energisch einzuschreiten und ihre Zusagen einzuhalten, lasse Merkel nun aus parteitaktischen Überlegungen heraus die Beschäftigten, ihre Familien und ganze Regionen im Regen stehen.
Will begrüßte es ausdrücklich, dass die Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländer im Gegensatz zur amtierenden Bundesregierung weiterhin zu ihrer Unterstützung für Opel stehen und dies erfreulicherweise über alle Parteigrenzen hinweg. Insbesondere Ministerpräsident Koch sei jetzt allerdings gefordert, sich gegen den Widerstand aus Berlin und seines eigenen Koalitionspartners durchzusetzen: Den Worten müssen jetzt auch Taten folgen!