Thorsten Schäfer-Gümbel besichtigt Ausstellung anlässlich einer Sommerreise

Wieder einmal zeigte sich politische Prominenz am Goddelauer Büchnerhaus. Der hessische
SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel machte anlässlich seiner dreitägigen
Sommerreise durch das Bundesland am Donnerstag (12.) Station am Geburtshaus des
Literaturgenies und Revolutionärs Georg Büchner. An diesem Tag stand für den
mittelhessischen Landespolitiker Kunst und Kultur im Vordergrund, an den beiden Tagen
vorher besichtigte er Firmen und Sozialeinrichtungen.
Willkommen hieß Schäfer-Gümbel zunächst der Riedstädter Bürgermeister und Vorsitzende
des Fördervereins Büchnerhaus Gerald Kummer, der dabei das Fachwerkhaus als „letzten
authentischen Originalschauplatz des Dichters“ bezeichnete. Landrat und SPDUnterbezirksvorsitzender
Thomas Will, sein Vorgänger Alt-Landrat Willi Blodt und örtliche
Parteivertreter waren der Einladung der SPD gefolgt und begrüßten den Gast aus Wiesbaden.
Ihren informativen Vortrag zu Büchner musste die ehrenamtliche Museumsleiterin Rotraud
Pöllmann wegen des einsetzenden Regens in die Kunstgalerie, dem ehemaligen Kuhstall des
Anwesens, verlegen. Anschließend führte Pöllmann ihre Ehrengäste durch die
Dauerausstellung. Dabei zeigt sich Schäfer-Gümbel beeindruckt von der ansprechenden
Ausstellungskonzeption, die seit Eröffnung im Jahr 1998 über 27.000 Besucher bewundert
haben.
Aus Mangel an originalen Hinterlassenschaften Büchners präsentiert die Schau dessen Leben
und Wirken mit Hilfe von symbolträchtigen Gegenständen, wie den großen Tisch im
„Familienzimmer“ oder das Bündel Flugschriften in einer beeindruckend düsteren Kammer
zu Büchners Flucht aus dem landgräflichen Hessen nach Erscheinen seines „Hessischen
Landboten“. Ein Raum mit Requisiten des Staatstheaters Darmstadt und einer
Videoinstallation führt die bis heute ungebrochene Bedeutung Büchners für das Theater der
Welt vor Augen.
Georg Büchner sei „einer der Söhne unseres Bundeslandes, der eigentlich unterbewertet ist –
auch in der Erinnerungskultur des Landes“, so das Fazit des Landespolitikers nach dem
Rundgang. Schäfer-Gümbel betonte dabei die Bedeutung von Kunst und Kultur und
widersprach dem gelegentlich geäußerten Vorurteil, Sozialdemokraten hätten in jenen
Bereichen ein Defizit. „Das genaue Gegenteil ist der Fall“. Wie zum Beweis machte sich
Schäfer-Gümbel nach einem herzlichen Dank an seine Gastgeber auf Richtung Kloster
Eberbach. Dort besuchte er zum Abschluss seiner Hessen-Tour ein Konzert des Rheingau-
Musikfestivals.