Wir wollen ein Zeichen setzen – Gegen die Zerstörung der Landschaft und unserer Heimat

Es sind noch neun Wochen bis in Bischofsheim die Bürgermeisterwahlen anstehen. Ulrike Steinbach, noch Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Gemeindeparlament, hat jetzt ein weiteres deutliches Zeichen gesetzt, dass es ihr ernst ist ab Sommer Bischofsheim zukunftsfähig zu gestalten und gleichzeitig Fehlentscheidungen zu revidieren.

An der Landesstraße in Richtung Groß-Gerau, dort wo man nach Rüsselsheim oder zum Media-Markt abbiegen kann, soll – wenn es nach dem Willen der Planungsversammlung in Frankfurt geht ein großer Autohof und Abstellplatz für Lastwagen und Transportcontainer entstehen. So sehen es seit Dezember des vergangenen Jahres die Beschlüsse der schwarz/gelben Mehrheit vor. Dort wo heute auf knapp vier Hektar ein frisch gepflügter Acker liegt und den Blick auf die Baumreihe an der Kreuzlache frei gibt, könnte schon bald eine asphaltierte Fläche entstehen, auf der neben einer Tank- und Rastanlage auch dutzende, wenn nicht hunderte von Lastwagen stehen.

Weder in der Gemeinde Bischofsheim, noch im Kreis Groß-Gerau ist man von diesen Plänen begeistert, wie die Vorsitzende des Regionalausschusses im Kreistag, Inge Auer (Wallerstädten) in ihrer Begrüßung deutlich machte. Sie lobte das Engagement der Kreisverwaltung, bedauerte aber, dass es auf regionaler Ebene (noch) andere Mehrheiten gebe.

Landrat Thomas Will sprach von einem veränderten Bewusstsein und dem Anspruch mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Hierfür sprechen seiner Ansicht nach nicht nur ökologische Gründe, sondern auch verkehrspolitische und solche der Zeitökonomie. Hier müsse die Regionalpolitik endlich ihre Aufgabe erkennen und Entscheidungen nicht nach Zuruf treffen. „Wenn heute diese Ackerfläche asphaltiert ist, dann ist das eine Entscheidung für immer“ forderte der gebürtige Bischofsheimer zum Widerstand auf.

„Es kann nicht sein, dass in der Gemeinde mit der kleinsten Gemarkungsfläche weiter ohne Verstand wertvoller Ackerboden für immer verschwindet und die Menschen davon nur Nachteile haben“, machte Ulrike Steinbach ihre Position deutlich. „Mehr Verkehr, mehr Abgase, soziale Probleme – und noch nicht einmal ein Ausgleich durch mögliche Gewerbesteuereinnahmen – das darf so nicht sein“.
Die Bürgermeisterkandidatin möchte das bestehende Gewerbegebiet auf der anderen Seite der Landesstraße zukunftsfähig entwickeln und nicht noch mehr Logistik in die Gemeinde locken. „Wenig Fläche – viele Arbeitsplätze – und nicht umgekehrt“, so ihre Botschaft.

Sie hofft jetzt auf die Kommunalwahl am 27. März kommenden Jahres. Mit einer neuen rot-grünen Mehrheit in der Region sieht sie realistische Chancen einem Abweichungsantrag zu einer Mehrheit zu verhelfen – und dann hat der Autohof keine Chance. Diesen Abweichungsantrag auf den Weg zu bringen, das hat sich Steinbach für ihre ersten hundert Tage bereits fest vorgenommen.

Dass sie dabei die parlamentarische Vertretung auf ihrer Seite hat, machten SPD-Vorsitzender Gunther Schneider für Bischofsheim und Inge Auer für den Groß-Gerauer Kreistag deutlich.