Windkraft Thema beim Besuch des Arbeitskreises Regio der SPD-Kreistagfraktion in Riedstadt

Zahlreich besucht war die Sitzung des Arbeitskreises Regio am letzten Mittwoch In Crumstadtim alten Rathaus. Die Vorsitzende Inge Auer begrüßte dabei auch Landrat Thomas Will und
den Kreisbeigeordneten des Kreises Gerald Kummer. Die beiden hauptamtlichen Kreispolitiker
erläuterten anhand des Maßnahmenplans, der zurzeit dem Kreistag zur Beschlussfassung
vorliegt, die konkreten Möglichkeiten im Kreis Groß-Gerau zur Stromerzeugung aus erneuerbaren
Energiequellen. Um das Ziel, Reduzierung des Stromverbrauchs um 20 % und Erzeugung von 30 %
des benötigten Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erreichen, wird es erforderlich sein, neben
Photovoltaik, Biomasse, Geothermie auch in erheblichem Maße in die Windkraft zu investieren. Dort
hat sich bisher in Hessen aufgrund der Blockadepolitik von CDU und FDP in der Regionalversammlung
Südhessen im wahrsten Sinne des Wortes nichts bewegt. Ergebnis dieser falschen Politik ist,
dass der neu beschlossene Regionalplan keine Windkraftstandorte ausweist. Dies wäre für eine
steuernde, ausgleichende Politik aber sinnvoll gewesen. FDP und CDU haben dies verhindert. Dies
hat jetzt zur Folge, dass Windkraftanlagen von Gesetzes wegen grundsätzlich überall nach dem
Bundesbaugesetzbuch genehmigungsfähig sind. Das sei der Lohn der bösen Tat.

Einig waren sich die anwesenden Kreispolitiker, dass alle Formen der erneuerbaren Energien für
einen sinnvollen Energiemix erforderlich seien. Einig war man sich auch, dass den vielen verbalen
Bekenntnissen für erneuerbare Energien und zwar aller politischen Parteien, jetzt endlich Taten
folgen müssten. Dazu gehört es, auch bei der Windkraft Standort auszuweisen und mit den
Bürgerinnen und Bürgern dies ausführlich zu diskutieren. Der Kreis Groß-Gerau hat geeignete
Standorte etwa in Riedstadt, Büttelborn und Groß-Gerau.

Interessant war in diesem Zusammenhang, dass zwischenzeitlich Über 50.000 Winddatensätze des
Kernkraftwerksbetreibers RWE aus Biblis mit den Messungen der letzten 10 Jahre bis in eine Höhe
von 250 Metern zur Verfügung stehen. Diese werden zurzeit ausgewertet. Danach besteht definitiv
Klarheit über Windgeschwindigkeiten und Windhäufigkeit und damit praktischer Umsetzbarkeit.

Bei den zu erwartenden positiven Auswertungsergebnissen muss dann zügig an die Realisierung
gegangen werden. Bis 2020 ist es nicht mehr lange.

Interessant war in diesem Zusammenhang auch der Hinweis des Kreisbeigeordneten, der sich für
eine direkte Beteiligung der Kommunen an den Windparks aussprach, damit auch die Wertschöpfung
vor Ort bleiben könne und Steuern und Gewinne aus den Anlagen den Bürgerinnen und Bürgern
direkt zu Gute kämen. Nicht zuletzt votierten die Anwesenden für die dezentrale Stromerzeugung,
gegen Großanlagen und damit für mehr Unabhängigkeit von der Großindustrie.

Anschließend fuhr der Arbeitskreis an die Gemarkungsgrenze Crumstadt / Biebesheim, um dort vor
Ort, unweit bestehender Industrieanlagen, einen potentiellen Windkraftstandort in Augenschein zu
nehmen.