„Biblis muss für immer vom Netz“

„Biblis muss sofort und für immer vom Netz“: Als Reaktion auf den in Japan drohenden Super-Gau fordert Landrat Thomas Will die sofortige Stilllegung der beiden südhessischen Uralt-Reaktoren. „Das Atomkraftwerks in Biblis ist eines der ältesten Deutschlands und besonders störanfällig. Auch dort ist eine Katastrophe wie jetzt in Japan jederzeit möglich – mit unvorstellbaren Folgen für die gesamte Rhein-Main-Neckar-Region.“ Die schrecklichen Bilder aus Japan machen für Thomas Will erneut deutlich: Die Risiken der Kernkraft sind von Menschen nicht zu beherrschen: „Und das gilt auch für High-Tech-Länder wie Japan oder Deutschland.“

Thomas Will warf der Bundesregierung in diesem Zusammenhang ein „eklatantes Versagen in der gesamten Energiepolitik“ vor: Die Abkehr vom rot-grünen Atomausstieg sei eine krasse Fehlentscheidung gewesen: „Ohne schwarz-gelb wären die ältesten deutschen Atommeiler schon lange abgeschaltet.“ Es gehe nicht um die Gewinne der Atomindustrie, sondern um die Sicherheit der Menschen: „Deshalb muss die Laufzeitverlängerung nicht nur ausgesetzt, sondern rückgängig gemacht werden!“

Statt auf technisch nicht beherrschbare Risikotechnologien zu setzen, solle die Förderung regenerativer Energien jetzt endlich auch in Berlin Chefsache werden: „Wir müssen sofort und radikal umsteuern, im eigenen Interesse, vor allem aber auch für die Zukunft unserer Kinder und Enkel.“ Für Thomas Will reicht es aber nicht aus, diese Debatte nur in Deutschland zu führen. „Radioaktivität hält sich nicht an Ländergrenzen“ – für ihn muss dringend ein Paradigmenwechsel in der Europäischen Union erfolgen, auch mit Blick auf die Reaktoren in Frankreich.