Bürgermeisterin Steinbach erntet Lob

Eines haben sie ihrer jungen Kollegin voraus – fast vierzig Jahre Erfahrung auf dem Chefsessel eines Rathauses: Bernhard Brehl aus Mörfelden-Walldorf und Erhard Engisch aus Kelsterbach. Heute gehören die ehemaligen Bürgermeister dem Kreistag und dem Kreisausschuss an – und eines können sie ohne Zweifel: beurteilen ob eine kommunalpolitische Initiative sinnvoll ist oder nicht. In Bischofsheim waren sich die beiden, gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktion, einig: Bürgermeisterin Ulrike Steinbach soll die Idee eines neuen Bürgerhauses – kombiniert mit einer Schulmensa und der Ausbildungsgastronomie – weiterverfolgen und so nicht nur sozial-, bildungs- und kulturpolitisch einen wichtigen Akzent zu setzen, sondern auch eine seit vielen Jahren nicht gelöste Verkehrs- und Einkaufsproblematik in den Griff zu bekommen.

Im Rahmen ihrer Sommertour machte die SPD-Kreistagsfraktion Station in der Bischofsheimer „Ratsstube“. Ulrike Steinbach berichtete von den Bauschäden am Bürgerhaus, der nicht guten Energiebilanz der ehemaligen Sport- und Kulturhalle und der durch die Feuerwehr und die Bauaufsicht gesperrten Empore. Mit Blick auf die Sanierungskosten, auch in der benachbarten „Ratsstube“, den Räumen des ehemaligen Hortes und des Kindergartens werde jetzt die Möglichkeit eines Neubaues auf dem „vorderen Teil des Sportplatzes im Attich“ geprüft. Gleichzeitig könne der Kindergarten mit zusätzlichen Angeboten für die U3-Betreuung auf dem Gelände der ehemaligen Theodor-Heuß-Schule entstehen. Hier setze man auf die Kooperationsbereitschaft mit dem Kreis Groß-Gerau. Landrat Thomas Will griff die Vorlage auf und brachte seinen Wunsch einer Schulmensa für die Georg—Mangold-Schule ins Gespräch. Sollte sich die Gemeinde für einen Neubau des Bürgerhauses entscheiden, wolle man gerne dort „unterschlupfen“. Ein solcher Raum könne dann auch an den Wochenenden und in den Ferien als zusätzlicher Veranstaltungsraum den örtlichen Vereinen zur Verfügung stehen, so der Landrat.

Für die Aufrechterhaltung der Ausbildungsgastronomie warben Inge Auer (Groß-Gerau) und Karsten Nickel (Ginsheim-Gustavsburg) – besonders nach den Berichten des Geschäftsführers des Ausbildungsverbundes „Metall“, Rainer Lenhard. Dieser hatte zuvor aufgezeigt, dass fast 80 Prozent des jüngsten Ausbildungslehrganges ihre Prüfung bestanden hatten und in feste Arbeitsstellen vermittelt werden konnten.

Bis zum Spätherbst, so Ulrike Steinbach, die die Gästegruppe auch über das Gelände führte, soll das Gutachten des jetzt beauftragten Projektentwicklers vorliegen und auch klar sein ob auf dem Platz des alten Bürgerhauses ein Lebensmittelmarkt entstehen wird. Hans-Jürgen Birkholz (Rüsselsheim) begrüßte das Verkehrskonzept und die angedachte Fußgängerzone vor dem Seniorenzentrum. Er plädierte dafür die geplanten Parkplätze ausreichend zu dimensionieren.

Konkrete Entscheidungen, auf Gemeinde- und Kreisebene dürften dann im Frühjahr kommenden Jahres anstehen.