Sauer zündet Nebelkerzen und lenkt von seiner Verantwortung ab

„Es ist der Gipfel der Verschleierung und eine Verdrehung der Tatsachen“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der SPD im Kreis Groß-Gerau, Gerald Kummer, zu den jüngsten Auslassungen des Groß-Grauer Bürgermeisters Stefan Sauer zur Entwicklung des Fluglärms im Kreis Groß-Gerau. „Dem Kreis mangelnde Unterstützung im gemeinsamen Kampf gegen den vom Frankfurter Flughafen ausgehenden wachsenden Lärm vorzuwerfen, ist eine Unverfrorenheit und zeugt von Realitätsverweigerung. Es war der Groß-Gerauer Landrat Enno Siehr, der Ende der 90er Jahre die Aktion „Zukunft RheinMain“ (ZRM) gegen den Bau einer weiteren Landebahn initiiert hat. Es war und ist sein Amtsnachfolger Thomas Will, der den Protest der Bürgerinitiativen bei den Montagsdemonstrationen am Flughafen anführt“, führt Gerald Kummer weiter aus.
Statt sich mit seinen Forderungen an seine CDU-Parteifreunde in Land und Bund zu wenden, zu denen er als Kreisvorsitzender der CDU einen ganz heißen Draht haben sollte, suche er Hilfe und Unterstützung bei Anderen und werfe ihnen wider besseren Wissens auch noch Untätigkeit vor. „Das nenne ich wahrlich Nebelkerzen zünden“, fügt Gerald Kummer hinzu. „Es sind Sauers CDU-Kollegen im Kreistag Groß-Gerau, die seitdem alljährlich Haushaltsmittel für die ZRM und deren juristisches Vorgehen gegen den Bau bzw. die Inbetriebnahme der Bahn verweigert. Es sind die CDU-Parteifreunde von Stefan Sauer, die in Wiesbaden die ablehnende Haltung des Kreises zum Flughafenausbau seit Jahren diffamieren“, führt der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende fort.
Jetzt sei genau das eingetreten, was ZRM, KAG, Kreis und Bürgerinitiativen seit Jahren befürchtet hätten: „Der zunehmende Flugbetrieb überzieht die Region immer mehr mit einem Lärmteppich, der gedeihliches Leben und Arbeiten in der gesamten Region von Mainz bis Offenbach und Darmstadt kaum mehr zulässt.“ Dass dieser Lärmteppich irgendwann auch einmal die Kreisstadt Groß-Gerau – so wie vorher bereits die Städte Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf, Raunheim, Rüsselsheim, Flörsheim und viele andere – heimsuchen würde, hätten die Ausbaukritiker seit Jahren vorhergesagt. Womit sie bei Sauer offenbar auf taube Ohren gestoßen seien, schaue man sich die Aktivitäten der vergangenen Jahre in Groß-Gerau an: „Wenn CDU-Bürgermeister Sauer jetzt, wo ihm die Menschen die Türe einrennen, nichts anderes zu tun weiß als die Verlagerung des seine Stadt betreffenden Fluglärms auf andere Kommunen zu fordern, so offenbart dies einen kommunalen Egoismus, den die SPD im Kreis nicht teilt – und den im Übrigen selbst viele seiner Parteifreunde in der Region längst überwunden haben“. Auf die Unterstützung seiner Haltung nach dem „Sankt-Florians-Prinzip“ könne Herr Sauer, der nebenbei auch Vorsitzender der Kreis-CDU ist, dabei jedenfalls nicht zählen.
„Wenn Stefan Sauer Freunde im Kampf gegen den Fluglärm in der Region sucht, sollte er sich an die Hessische Staatskanzlei wenden: Dort sitzen diejenigen, die den wachsenden Fluglärm zu verantworten haben und die diesen als lästiges Beiwerk für ungezähmte Profitmaximierung billigend in Kauf genommen haben. Bei Sauers Kollegen in Wiesbaden spielt die durch den Fluglärm resultierende Gesundheitsschädigung keine Rolle“, kritisiert Gerald Kummer abschließend.