Am vergangenen Samstag trafen sich die Jusos im Kreis Groß-Gerau zu ihrer Jahreshauptversammlung in der Kreisstadt. Zentraler Tagesordnungspunkt war die Wahl eines neuen Vorstandes. Die Versammlung bestimmte zunächst, das Vorstandsmodell klassischer Prägung durch eine modernere Version abzulösen. Statt einem Vorsitzenden gibt es nun drei gleichberechtigte Sprecherinnen und Sprecher.
Die Versammlung entschied sich für das Trio aus der Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens Yelda Akmut (Rüsselsheim), dem angehenden Kunsthistoriker Julius Emmel (Mörfelden-Walldorf) sowie dem gelernten Speditionskaufmann und angehendem Politologen Giorgio Nasseh (Raunheim). Der bisherige Vorsitzende David Rendel (Raunheim), der vier Jahre an der Spitze der Jusos stand, trat nicht zur Wiederwahl an.
Dieses Geschäftsjahr ist vor allem vom anstehenden Bundestagswahlkampf dominiert. Die SPD im Kreis Groß-Gerau hat mit dem Rückenwind durch den Schulz-Effekt und durch den jungen Kandidaten für den Bundestag, Jan Deboy, beste Chancen das Direktmandat zu gewinnen und stärkste Kraft zu werden, erklären Akmut, Emmel und Nasseh. Aber auch bei den anstehenden Bürgermeisterwahlkämpfen in Biebesheim und Raunheim will die Nachwuchsorganisation die SPD-Rathäuser verteidigen. Inwieweit wir uns in den Rüsselsheimer Oberbürgermeister-Wahlkampf einbringen, muss anhand der Inhalte der antretenden Kandidaten entschieden werden. Fest steht: Rüsselsheim braucht eine Alternative zum CDU-Mann Burghardt, erklärt das Trio einmütig. Das neue, mit flachen Hierarchien verbundene Vorstandsmodell soll jungen Menschen, die sich gerade vom SPD-Hoch zum Eintritt begeistern lassen, den Einstieg in die Politik vereinfachen und so für Verstärkung für die anstehenden Wahlkämpfe sorgen.
Inhaltlich wollen sich die Jusos vor allem für die Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Landkreis und Region sowie einen gebührenfreien Meister einsetzen. Insbesondere der hohen Anzahl von mehr als 2.000 Auszubildenden im Landkreis, welche im Vergleich zu den anderen Kreisen im Kammerbezirk Südhessen höher liegt, soll dadurch eine gebührenfreie Aufstiegsmöglichkeit fernab eines Studiums ermöglicht werden. Darüber hinaus sollen die Themen Fluglärm und Flughafenausbau, die Zukunft Opels und die Integration der Flüchtlinge das kommende Geschäftsjahr bestimmen.
Komplementiert wird der Vorstand durch Florian Blumenstein (Groß-Gerau) zuständig für die Kasse sowie den stellvertretenden Sprechern bestehend aus Bayram Özmen (Riedstadt-Erfelden), Sema Keleta (Rüsselsheim), Sarah Medjouti (Raunheim), Basel-Ahmad Mirza (Rüsselsheim), Michael Petke (Riedstadt-Goddelau), Kai Pfeiffer (Ginsheim-Gustavsburg), Basag Sahin (Riedstadt-Goddelau), Deniz Sahin (Riedstadt-Goddelau) und Umut Ipekdal (Groß-Gerau).