Schulsozialarbeit soll deutlich ausgebaut werden Kreis GG als Vorreiter in Hessen – SPD unterstützt Plan des Landrats

Pressemitteilung der SPD Kreistagsfraktion Groß-Gerau

Die Schulsozialarbeit als wichtiger Bildungsaspekt muss gestärkt werden. Die SPD-Fraktion im Kreistag stellt sich daher hinter ein Konzept von Landrat Thomas Will, nach dem der Kreis Groß-Gerau auf diesem Feld zum Vorreiter in Hessen werden soll.

Der Antrag kommt in einer Zeit, da die Corona-Maßnahmen soziale Probleme in den Familien mancher Schüler besonders in den Blickpunkt gerückt haben. „Wir begrüßen und unterstützen daher den Vorschlag des Landrats, der landesweit Maßstäbe setzt“, so die Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Kerstin Geis. „Er ist ein Element vorausschauender und bedarfsorientierter Bildungspolitik.“

Schrittweise Aufstockung

In einem ersten Schritt soll 2021 die Zahl von Stellen an Grund- und Förderschulen erhöht werden. Alle anderen Schultypen folgen im Jahr darauf. Das Ziel ist zunächst eine Vollzeitstelle pro 500 Schüler*innen an Gymnasien und pro 300 an anderen Schulen. Das bedeutet insgesamt 25 zusätzliche Stellen an den Schulen im Kreis. Derzeit gibt es 14 Vollzeitstellen, die sich 26 Fachkräfte teilen.
Der jährliche Mehraufwand berechnet sich für 2021 auf 1,25 Millionen Euro, ab 2022 dann auf 1,92 Millionen. Damit steigt für die Kommunen die Schulumlage, die immer kostendeckend berechnet wird. „Im Vergleich zum gesamten Schulbudget ist der Anstieg aber nicht hoch – und ist zudem gut investiertes Geld“, bemerkt Kerstin Geis. „Was man im sozialen Bereich für diese Altersgruppe einsparen würde, bezahlt man später mehrfach an anderen Stellen.“
Vorteile für Schulen und Schüler*innen
Die bessere Ausstattung der Schulsozialarbeit bietet eine Reihe von Vorteilen:

• Die steigenden Schülerzahlen im Kreis werden aufgefangen.

• Schulen werden besser unterstützt bei aktuellen Themen wie Inklusion oder Förderung der Medienkompetenz.

• Die Klassenbegleitung kann auf weitere Jahrgänge ausgeweitet werden.

• Mehr Gruppenangebote für ausgewählte Zielgruppen werden ermöglicht.

Tatsächlich wird die nun angepeilte Zahl von Stellen noch nicht als ausreichend betrachtet, um an allen Schulen umfassende Vorsorge- und Betreuungsarbeit zu leisten. „Mit Rücksicht auf die aktuelle Situation“, so die SPD-Fraktion, „wollen wir aber einen Weg gehen, der die Kosten begrenzt, und in den folgenden Jahren darauf aufbauen.“ So soll auch an den Gymnasien der Schlüssel auf 300 Schüler*innen bezogen werden, was vier Stellen mehr notwendig macht.

Eine weitere Aufstockung ist anschließend geplant, denn die Empfehlung von Experten liegt bei einer Vollzeitstelle pro 150 Schüler*innen. In Wiesbaden wurde das bereits umgesetzt und zeigt Erfolge: Dort können die Schulsozialarbeiter*innen auch auf soziale Faktoren, die den Bildungserfolg beeinträchtigen, angemessen eingehen